|
|
|
Parasitismus ist nur eine Form der verschiedenen in der Natur auftretenden Beziehungen von Tieren und Pflanzen.
Der Wirtsorganismus bildet hier die Lebensgrundlage des Parasiten, kann selbst aber gut ohne ihn auskommen. Die Beziehung
zwischen Wirt und Parasit kann sehr eng, aber auch sehr locker sein. Nicht alle Parasiten verbringen ihr ganzes Leben auf
einem Wirt und viele suchen in verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung verschiedene Wirtsarten auf. Parasiten beziehen ihre
Nahrung von ihrem Wirt, was für den Wirt ein Problem sein kann, wenn er selbst unzureichend ernährt ist oder wenn sehr viele
Parasiten anwesend sind. In den meisten Fällen töten Parasiten ihre Wirte nicht, da das für sie gleichbedeutend mit Selbstmord
wäre. Unter bestimmten Umständen kann jedoch das Gleichgewicht zwischen Wirt und Parasit so stark gestört sein, dass das zum
Tod des Wirtes führen kann. Im begrenzten Raum des Aquariums können derartige Situationen auftreten. Da das Leben als Parasit
sehr gefährlich ist, produzieren Parasiten meistens grosse Mengen an Eiern und Larven. Dadurch wird sichergestellt, dass zumindest
ein oder zwei einen geeigneten Wirt finden.
Im Aquarium wo auf relativ engem Raum viele Fische leben, kann es dadurch jedoch zu einer Massenvermehrung
der Parasiten kommen. Parasitismus ist ein natürliches Phänomen. Wenn er im Aquarium Probleme verursacht, liegt dies meistens
an Dauerstressfaktoren, etwa einer mangelhaften Wasserqualität.
|
|
Bei den unter Fischliebhabern als "Pilze" bezeichneten, wattebauschänliche Gebilde verursachenden Organismen
handelt es sich meistens nicht um Pilze, sondern um Algen aus der Gruppe der Heterokontophyten. Zu ihnen gehören auch die
Braunalgen und die Kieselalgen, die bei mangelnder Belautung die Aquarienschen mit einem braunen Film überziehen können. Die
parasitär lebenden Algen haben mit ihren Chloroplasten ihre Färbung und die Fähigkeit zur Photosynthese verloren. Die als
Krankheitserreger auftretenden Gattungen Achlya und Saprolegnia vermehren sich über Sporen, die sich mit zwei Geisseln unterschiedlicher
Länge fortbewegen. Die Infektion der Fische erinnert mit ihren watteähnlichen Bäuschen an Schimmel, hat aber trotz des Ausdrucks
"Fischschimmel" nichts mit Schimmelpilzen zu tun. Befallen werden von den Parasiten vor allem Bereiche, die schon durch andere
Infektionen vorgeschädigt sind. Von daher besteht die beste Vorbeugung darin, den Fischen gute Lebesbedingungen zu bieten,
so dass es zu keiner Schädigung ihrer Haut kommt. Der Begriff "Pilzerkrankung" ist aus dem Sprachgebrauch der Aquarianer
wohl kaum noch zu entfernen, wenn er auch biologisch falsch ist.
|
|
Krebstiere oder Crustaceen gehören zu den Arthropoden, einer riesigen Gruppe von Gliedertieren, die neben
den gegliederten Extremitäten ein äusseres Skelett besitzen, das so genannte Exoskelett. Man kennt über eine Million Arthropoden,
was etwa 75 Prozent aller bisher beschriebenen Tierarten ausmacht. Davon sind über 35 000 Crustaceen, die hauptsächlich im
Wasser leben und mit Kiemen atmen. Männliche Krebstiere übertragen ihre Samen auf die Weibchen, die dann meistens die Eier
mit sich umhertragen, bis sie schlüpfen. Die Larven der Krebstiere sind in den meisten Fällen frei im Wasser schimmende Angehörige
des Planktons, die verschiedene Entwicklungsstadien durchlaufen müssen, bis sie erwachsen sind. Krabben, Hummer, Langusten,
Garnelen, Bachflohkrebse, Wasserflähe und Hüpferlinge gehören alle zu den Crustaceen. Zwei Gruppen der Krebstiere - Copepoda
und Branchiura - sind als mögliche Erreger von Fischkrankheiten von besonderer Bedeutung.
Copepoda:
Zu den Copepoden gehören etwa 4500 frei schwimmende Arten, die sowohl im Meer als auch im Süsswasser anzutreffen sind. Im
Meer gehören die Copepoden meistens zum Plankton. Der Hüpferling, der kleinen Fischen oft als Lebendfutter angeboten wird,
gehört auch zu dieser Gruppe. Einige Copepoden-Arten sind jedoch zu Parasiten verschiedener Wasserlebewesen geworden. Diese
Parasiten (etwa Ergasilus und Lernaea) können recht komplizierte Lebenszyklen durchlaufen. Erwachsen erinnern manche dieser
Crustaceen (vor allem der Ankerwurm, Lernaea) kaum noch an einen Copepoden. Sie sind fast nicht mehr als Krebstier zu erkennen.
Branchiura:
Dazu gehören etwa 75 Arten parasitärer Krebstiere. Die Karpfenlaus (Argulus) zeigt viele der typischen Eigenschaften der Branchiuren
mit ihrem abgeplatteten Körper und den stechend-saugenden Mundwerkzeugen.
Zusätzlich gibt es noch eine ganze Reihe weniger häufig auftretender Crustaceen, die zu Fischparasiten geworden
sind. Dazu zählt der Isopode Livoneca, ein mariner Fischparasit, der in die Verwandschaft der Asseln gehört. Der Amphipode
Laphystius ist ein anderer im Meer lebender Fischparasit.
|
|
Viren sind einfache, vor allem aus Eiweissen und DNA oder RNA bestehende Gebilde, die man mangels Stoffwechsel
nicht als Lebewesen bezeichnen kann. Viren benutzen lebende Zellen um sich zu vermehren. Sie rufen dabei oft Erkrankungen
hervor. Da Viren innerhalb von Tier- oder Pflanzenzellen leben, sind sie mit einer chemischen Behandlung kaum zu erreichen.
Leider gibt es Viren, die auch lange Zeit ausserhalb des Wirtskörpers überleben können und sogar Einfrieren oder Austrocknen
überstehen.
|
|
Bakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Organismen. Sie können als gerade (Bazillen) oder gekrümmte
Stäbchen (Vibrionen) auftreten oder kugelig (Kokken) und schraubig (Spirillen) geformt sein. Sie können einzeln, in Ketten
oder Paketen angeordnet sein. Bakterien besitzen feste Zellwände, die jedoch nicht undurchdringlich sind, da sie ihre Nahrung
in flüssiger Form durch diese Wände aufnehmen müssen. Bakterien vermehren sich meistens durch Zellteilungen. Bakterien sind
sehr zahlreich und auch sehr robust. Bakterien können Einfrieren, grosse Hitze, Austrocknen und selbst die Einwirkung vieler
Desinfektionsmittel überleben. Bakterien bilden unter diesen Umständen meistens sehr robuste Sporen, die noch nach vielen
Jahren wieder aktiv werden können.
|
|
Ein Einzeller ist ein Organismus, der nur aus einer einzigen Zelle besteht. Einzeller sind besonders in feuchten
oder wässrigen Umgebungen verbreitet, obwohl manche das Austrocknen in Form von Sporen oder Zysten überleben können, Manche
Einzeller leben als Parasiten. Ihr Lebenszyklus kann einfach sein und nur einen Wirt betreffen, er kann jedoch auch Zwischenwirte
und Überträger einbeziehen.
Eizeller besitzen einen Zellkern, Vakuolen zur Regelung des Flüssigkeitsgehaltes und zur Verdauung der Nahrung
sowie oft Geisseln oder Wimpern, mit denen sie die Nahrung einstrudeln oder sich fortbewegen. Viele vermehren sich durch Zellteilung,
obwohl auch die geschlechtliche Vermehrung möglich ist.
|
|
|
|
|
|
|